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Synchronsprecher

Synchronsprecher sind Sprecher, die bei ausländischen Filmproduktionen Schauspielern ihre deutsche Stimme leihen.

Wer kann Synchronsprecher werden

Meist sind es Schauspieler, die für Synchronaufträge gebucht werden. Das hat etwas damit zu tun, dass die Charaktere in den Filmen zumindest gedanklich nachgeahmt werden müssen, um den genauen Ton für das Einsprechen der Texte zu treffen. Nur selten schaffen es Seiteneinsteiger, in der Branche Fuß zu fassen. Eine spezielle Ausbildung oder ein Studium für den Beruf des Synchronsprechers gibt es nicht.

Der Tagesablauf eines Synchronsprechers

Synchronsprecher erhalten nur selten ein Manuskript oder Drehbuch zugeschickt. Dafür reicht die Zeit in den mit vielen Projekten beauftragten Synchronstudios nicht aus. Genau das macht den Beruf so anspruchsvoll. Der Synchronsprecher geht in den Aufnahmeraum, ohne den Text, den er gleich einsprechen soll, zu kennen. Aufnahmestudios verfügen über mehrere kleine Aufnahmeräume, die mit Mikrofon und Bildschirm ausgestattet sind. Im Nebenraum, der mit einem großen Sichtfenster versehen ist, sitzen der Synchronregisseur und der Cutter. Sobald am Bildschirm im Aufnahmeraum ein Licht aufleuchtet, beginnt der Synchronsprecher die einzelnen Takes einzusprechen. Dabei liegen vor ihm auf dem Tisch das Drehbuch sowie der Drehplan mit den Nummern der Takes. Die Aufnahmen erfolgen grundsätzlich im Stehen. Dadurch hat der Synchronsprecher die Möglichkeit, bestimmte Bewegungen des Schauspielers nachzuahmen, um besser in die Rolle zu gelangen. Im Aufnahmestudio muss ansonsten absolute Stille herrschen. Sind Regisseur und Cutter zufrieden, geht das Team zum nächsten Take weiter. Ist die Aufnahme nicht gelungen, muss sie wiederholt werden.

Wie Synchronsprecher an Rollen kommen

Generell muss beim Synchronsprechen unterschieden werden in Menge-Termine und Rollen. Anfänger beginnen mit den sogenannten Menge-Terminen. Dafür werden kleine Gruppen von zwei bis sechs Personen gebildet, die dann gemeinsam Hintergrundgeräusche wie Lachen, Gemurmel, Staunen oder ähnliches nachahmen. Wer sich hierbei bewährt und dem Regieteam angenehm auffällt, kann die Chance haben, an eine der begehrten, meist zunächst kleinen Rollen zu gelangen. Für die Hauptrollen werden ausschließlich bekannte Synchronsprecher oder Schauspieler gebucht. Diese erhalten dann meist auch das Drehbuch zur Vorbereitung nach Hause geschickt. Selbst für gestandene Synchronsprecher ist jede Rolle eine Herausforderung. Zum einen müssen sie ausgesprochen effizient sein und die Takes möglichst fehlerfrei einsprechen, damit das Tagessoll geschafft wird. Zum anderen werden heute ausschließlich Einzelaufnahmen gemacht. Dialoge werden erst später zusammengeführt. Generell ist es sehr schwierig, an Aufträge, selbst an Menge-Termine heranzukommen. Da sich die meisten Aufnahmestudios in Berlin, Hamburg und München befinden, ist dies bereits logistisch für viele Schauspieler oder Seiteneinsteiger ein Problem. Einen klaren Vorteil haben deshalb Synchronsprecher, die in den genannten Städten wohnen.

Die Bezahlung der Synchronsprecher

Es gibt eine Grundgage je Auftrag, die auf jeden Fall gezahlt werden muss. Ansonsten werden Synchronsprecher nach Takes beziehungsweise nach Rollen bezahlt. Je mehr Takes, also eingesprochene Sequenzen es gibt, desto höher ist das Honorar. Lukrativ werden erst die Rollen, für die es schon mal spezielle Verträge geben kann. Ansonsten gibt es offizielle Übersichten, aus denen hervorgeht, wie hoch das Honorar je Take ist. Vor allem Anfänger können von den Honoraren finanziell nicht leben. Dafür müssten sie mehrmals am Tag gebucht werden. Genau hier liegt das Problem: es gibt eine große Zahl Interessierter, die gern etwas beim Film machen und den Beruf des Synchronsprechers wählen wollen. Diese konkurrieren dann um die im Vergleich wenigen Aufträge in den Synchronstudios.

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