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Locationscout

Was tut ein Locationscout?

Locationscout ist ein Beruf. Ein Locationscout arbeitet meistens freiberuflich für Film- und Fernsehproduktionen und Fotografen. Deshalb gehören auch die Unternehmen der Werbefilmproduktion zu seinen Auftraggebern.

Der Locationscout und seine Aufgabe
Das Wort ‚Locationscout‘ setzt sich aus den englischen Wörtern ‚location‘ (auf Deutsch ‚Ort‘) und ’scout‘ (auf Deutsch ‚Kundschafter‘ oder ‚Pfadfinder) zusammen. Klarer wird es mit dem englischen Verb ‚to scout‘, das ‚auskundschaften‘ bedeutet – denn genau das tut ein Locationscout. Er erhält seine Aufträge mit einem ausführlichen Briefing, denn er sucht nach passenden Plätzen und Ortschaften für ein Fotoshooting oder für Dreharbeiten zu einem Werbefilm, einer Fernsehserie, einem Musikvideo oder einem Kinofilm.

Die Schwierigkeiten dieses Berufs
Der Locationscout kennt für alle möglichen Szenen des Lebens – beziehungsweise eines Films – die passenden Drehorte. Dazu gehören besondere Gebäude, die optisch innen und außen zur Filmgeschichte passen. Es kann vorkommen, dass die Dreharbeiten, die ein besonders schönes Haus von außen zeigen, an einem anderen Haus stattfinden als die Dreharbeiten für die Szenen, die in Räumen spielen. Ein Locationscout muss daher eine sehr gut sortierte Datei haben, in der zum Beispiel besondere Innenräume wie Lofts, Bahnhofshallen, Schwimmbäder sowie Wohnzimmer, Badezimmer, Schlafräume ebenso wie diverse Häuser verzeichnet sind. Dabei muss er berücksichtigen und gewährleisten, dass dort auch Dreharbeiten stattfinden dürfen.
Hinzu kommen viele Außenplätze in der Natur, in den verschiedenen Städten – und das alles oft möglichst weltweit, da die Film-, Fernseh-, Mode- und Werbebranche überall Filme drehen und Fotos schießen.

Die Extrawünsche der Filmemacher
Extra schwierig wird es bei besonderen Details aus dem Drehbuch. Beispielsweise, wenn ein Gemüsegarten, das Vereinshaus eines Sportklubs oder ein Bahnhof im Stil der 1920er-Jahre gesucht wird. Ein guter Locationscout hat viele Locations in seiner Kartei – aber nicht immer alles. Deshalb kann es passieren, dass er für neue Aufträge ganz neu suchen muss. Ein Spielfilm hat üblicherweise eine Länge von 90 bis 110 Minuten. Das bedeutet, dass das Drehbuch 90 bis 110 Seiten hat – und entsprechend viele Szenen. So kann es vorkommen, dass der Locationscout vielleicht 40 bis 90 mögliche Drehorte abfahren muss, um für jede Szene den richtigen Platz anbieten zu können.

Oft gefällt dem Regisseur ein angebotener Ort nicht und so muss der Locationscout neue Vorschläge parat haben. Gleichzeitig verändern sich Landschaften, Gärten, Straßen und auch Häuser. Entweder, weil ein Wald abgeholzt werden musste, neue Windkraftanlagen aufgestellt wurden, ein Haus umgebaut wurde – oder in einer besonders schönen Straße gerade neue Kabel verlegt werden. Dann beginnt die Suche von vorn.

Besonders herausfordernd ist die Suche nach authentischen historischen Orten. Gerade dort darf dann keine moderne Technik irgendwo zu sehen sein. Satellitenschüsseln, Hochspannungsleitungen und eine Bahnlinie im Hintergrund, auf der der ICE vorbeirast machen den historischen Ort für Dreharbeiten unbrauchbar.

Das Honorar
Der Locationscout bekommt als Freiberufler sein Honorar in Form von Tagesgagen. Diese muss er mit seinem Auftraggeber aushandeln. Je nach Größe der Filmproduktion wird sein Honorar höher oder niedriger ausfallen. Eventuelle Spesen und Extraausgaben sollte er in seine Gage einkalkulieren. Einsteiger können sich beim ersten Auftrag vom Auftraggeber ein Gagen-Angebot machen lassen. Dieses kann beim nächsten Auftrag als Orientierung für das Honorar dienen.

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